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Löttechnik

Löttechnik: zukunftsorientierte Entwicklungen

Die Löttechnik, ein essenzieller Baustein in der Elektronik, hat sich stetig weiterentwickelt, um den steigenden Qualitätsanforderungen gerecht zu werden. Angesichts der raschen Fortschritte in der Digitalisierung, dem IoT und der E-Mobilität steht die Branche vor neuen Herausforderungen. Wie reagiert die moderne Löttechnik also auf die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Trends? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die innovativen Verfahren und Produkte, die den hohen Standards von heute entsprechen.

Autor: Roberto Bellandi | | Lesezeit: ca. 5 Minuten

Spezielle Löttechnik-Verfahren im Aufschwung

Das Bedürfnis nach präziseren und effizienteren Fertigungsverfahren hat in der Löttechnik zur Dominanz bestimmter Technologien geführt. Als federführende Methoden haben sich vor allem das selektive Löten, das Reflow-Löten und das Wellenlöten herauskristallisiert.

Selektives Löten

Diese Methode erlaubt es, spezifische Bereiche auf einer Leiterplatte schnell und präzise einzeln zu löten, ohne dabei benachbarte Komponenten zu beeinträchtigen. Dieses Verfahren ist besonders vorteilhaft für dichte Leiterplatten, bei denen traditionelle Methoden, die alle Lötstellen einer Werkstückseite auf einmal verlöten, problematisch wären. In der Baugruppenfertigung wird vor allem auf das automatisierte Selektivlöten gesetzt. Denn: Dabei über nimmt eine Software die Steuerung der Arbeitsschritte, was auch in der Serienproduktion einheitliche Lötbilder und gleichbleibende Qualität einzelner Platinen ermöglicht. Je komplexer sich die Bestückung der Leiterplatten gestaltet, umso mehr punktet das Selektivlöten auch hinsichtlich seiner Wirtschaftlichkeit.

Reflow-Löten

Beim Reflow-Löten hingegen wird eine Ofenheizung genutzt, um Lötstellen gleichmäßig zu erhitzen, was zu einer einheitlichen und zuverlässigen Verbindung führt. Die zu verbindenden Komponenten werden dabei zunächst mit einer pastösen Lötmittelmischung versehen. Anschließend wird die gesamte Leiterplatte in einen spezialisierten Ofen geschoben. In diesem gibt es verschiedene Temperaturzonen, in denen die Lötpaste schmilzt und wieder erstarrt. Durch diesen Vorgang entsteht eine feste metallische Verbindung zwischen den Bauteilen und der Leiterplatte. Das Reflow-Löten ist insbesondere für die Massenproduktion von Elektronikkomponenten prädestiniert, da es automatisiert werden kann. Kommt es zu Reparaturen oder Anpassungen, können portable Gaslötpistolen eingesetzt werden, die eine gezielte Erwärmung der Lötstelle ermöglichen.

Wellenlöten

Das Wellenlöten ist eine bewährte Technik, die insbesondere bei Leiterplatten mit größerem Bauteilabstand und Durchsteck-Komponenten (THT-Bauteile) zum Einsatz kommt. Hierbei wird die Unterseite der Leiterplatte über ein flüssiges, geschmolzenes Lötbad gezogen, welches in Form einer Welle konstant auf die Platte trifft und die Lötstellen verbindet. Das Ergebnis ist eine schnelle und effiziente Lötung einer großen Anzahl von Verbindungen in nur einem Durchgang. Da das Verfahren jedoch eine größere Hitzebelastung für die Bauteile darstellt, eignet es sich weniger für empfindliche oder sehr dicht bestückte Platinen. Spezialisierte Lötwellenmaschinen können den Prozess optimieren, indem sie beispielsweise die Geschwindigkeit und Temperatur der Welle präzise steuern.

Mikrolegierungen als Chance

Mikrolegierungen haben ebenfalls das große Potenzial, die Löttechnik der Zukunft zu prägen. Sie dienen als additive Bestandteile in der Lötmasse, um spezifische Eigenschaften zu verbessern oder herauszubilden. Typische Materialien und ihr Nutzen:

  • Nickel: Dieses Metall reduziert Kupferanreicherungen im Lötbad und sorgt somit für eine stabilere Prozessführung, die zuverlässigere und langlebigere Verbindungen ermöglicht.
  • Germanium: Dieses Mikrolegierungselement vermindert die Bildung von Krätze – was Ressourcen einspart, und die Umwelt wird geschont.

Herausforderungen und Anwendungen der Löttechnik in der E-Mobilität und Energiewende

Die Umstellung auf erneuerbare Energien wirft neue Herausforderungen für die Löttechnik auf und eröffnet gleichzeitig zusätzliche Anwendungsbereiche. Dabei spielt vor allem die Notwendigkeit, immer komplexere Komponenten zuverlässig zu verbinden, eine wichtige Rolle. Auch die E-Mobilität stellt die Löttechnik vor neue Herausforderungen. Die Komponenten in Elektrofahrzeugen, insbesondere die Leistungselektronik und Batterie-Module, erfordern präzise und robuste Lötverbindungen. Die hohen Stromstärken, die in den Antriebssystemen fließen, bedingen ebenfalls Verbindungen, die hohen Temperaturen und mechanischen Belastungen standhalten können.

Anpassung an veränderte Produktionsanforderungen

In der rasanten Welt der Elektronik ist Stagnation keine Option – daher muss sich auch die Löttechnik als kritischer Punkt in der Fertigungskette dynamisch anpassen. Gewohnte Arbeitsweisen und übliche Methoden müssen gemäß den zeitgenössischen Produktionsanforderungen adaptiert werden, damit langfristig in vielerlei Hinsicht Schritt gehalten werden kann. Die wesentlichen Veränderungen im Überblick:

  • Temporeiche Fertigung

Die Zeiten, in denen Handarbeit und langsame Maschinen den Takt vorgaben, sind vorbei. Moderne Produktionslinien arbeiten mit rasanten Geschwindigkeiten, damit die ständig steigende Nachfrage nach elektronischen Komponenten gedeckt werden kann.

  • Roboter auf dem Vormarsch

Mit dem Aufschwung der Robotik haben sich Lötroboter als wahre Meister der Präzision und Effizienz etabliert. Sie vereinen Schnelligkeit mit Genauigkeit und verkörpern die Synthese von Technologie und Handwerk in der modernen Elektronikfertigung.

  • Wettbewerbsintensive Umgebung

Der Wettbewerbsdruck in der Elektronikindustrie ist enorm und steigt stetig an. Dabei steht nicht nur die Qualität im Vordergrund, sondern auch die Notwendigkeit, möglichst kosteneffizient zu produzieren. Dies zwingt die Branche dazu, innovative Wege zu finden, um die Produktion betreffend Ressourcennutzung, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit zu optimieren.

  • Ressourcenschonende Materialien

Die Umstellung auf Low-Silver- oder No-Silver-Verbrauchsmaterialien reflektiert das wachsende Umweltbewusstsein in der Industrie. Gleichzeitig ermöglichen derlei Materialien eine ressourcenschonende Produktion ohne Kompromisse bei der Qualität.

Löttechnik in Zeiten des IoT

Ebenso revolutioniert das Internet der Dinge (IoT) die Art und Weise, wie Elektronik entwickelt, produziert und eingesetzt wird. Für die Löttechnik bedeutet dies eine Anpassung an die spezifischen Anforderungen des IoT.

  • Bedeutung der Traceability

Im Zeitalter des IoT ist die Nachverfolgbarkeit (Traceability) der Herkunft von Komponenten nicht nur wünschenswert, sondern oft essenziell. Ob für Qualitätskontrollen, Fehleranalysen oder Sicherheitsüberprüfungen – die genaue Kenntnis des „Lebensweges“ eines Bauteils ist Gold wert.

  • Revolution durch Datenerfassung

Jede Lötverbindung, jeder Prozessschritt und jede Temperaturkurve können heute digital erfasst und analysiert werden. Die resultierende Datenflut ermöglicht es, Prozesse zu optimieren, Fehlerquellen zu identifizieren und Qualitätssicherung auf ein neues Niveau zu heben.

  • Digitalisierung als treibende Kraft

Die nahtlose Integration von Lötprozessen in digitalisierte Fertigungslandschaften ist entscheidend. Maschinen vernetzen sich, Datenströme fließen, und die Löttechnik wird zum integralen Bestandteil einer vollständig digitalen Produktionskette.

Profi-Equipment für moderne Löttechnik

Um bei Lötverfahren präzise Arbeit leisten und zuverlässige Legierungen herstellen zu können, sind hochwertige Qualitätswerkzeuge das A und O. Im Onlineshop von Bürklin Elektronik erhalten Sie die operative Ausstattung, die Sie brauchen. Das Sortiment umfasst Löt- und Entlötspitzen, Heißluftdüsen, Lötdrähte, Lot- und Entlötkolben, Dosiergeräte und kompakte Lötstationen. Zudem bieten wir Ihnen praktisches Zubehör sowie verlässliche Ersatzteile zum Erwerb an.

Blick in die Zukunft der Löttechnik

Löttechnik durchlebt einen Wandel – angefeuert durch E-Mobilität, IoT und steigende Produktionsansprüche. Die richtigen Premium-Werkzeuge von renommierten Herstellern beweisen, dass hohe Qualitätsstandards und Innovation Hand in Hand gehen können. Bürklin Elektronik steht bereit, diese Zukunft mit hochwertigem Equipment zu unterstützen. Klicken Sie sich gleich durch unser breites Sortiment!

Autor: Roberto Bellandi, Roberto Bellandi ist einer der Produktmanager bei Bürklin Elektronik. Dort ist er für Messtechnik, Werkzeuge und Werkstattbedarf, Löttechnik, Gehäuse sowie chemische Erzeugnisse verantwortlich. Roberto arbeitet seit 2017 bei Bürklin Elektronik und verfügt über 25 Jahre Erfahrung als Produktmanager in der Elektronikbranche. Zuvor war er bei diversen Elektronikdistributoren tätig. Er ist Experte auf seinen Gebieten und interessiert sich für alle Themen rund um erneuerbare Energien.