MID-konforme Energiemesstechnik: Zuverlässige Daten für die Energiewende
Die Energiewende und der Klimaschutz sind in aller Munde. Doch wie können wir sicherstellen, dass wir zuverlässige Daten über unseren Energieverbrauch erhalten? Hier kommt die Energiemesstechnik ins Spiel. Erfahren Sie, welche Rolle sie bei der Energiewende spielt und wie wichtig die MID-Richtlinie dabei ist. Wir stellen Ihnen außerdem die smarten MID-Energiezähler von WAGO vor, die Ihnen ein einfaches Energiemanagement ermöglichen.
Energiemesstechnik: Eine Definition
Die Energiemesstechnik beschäftigt sich mit Methoden und Geräten zur Messung von Energie in verschiedenen Formen. Diese Formen umfassen elektrische Energie, Wärmeenergie, kinetische Energie und chemische Energie. Energiemesstechnik ist besonders wichtig für die Messung von Strom und Wärme. Sie spielt eine zentrale Rolle in der Energieverwaltung, -abrechnung und Effizienzverbesserung.
Häufig eingesetzte Messgeräte in diesem Bereich sind Stromzähler, Wärmemengenzähler und Gaszähler. Diese Technologien ermöglichen es, den Energieverbrauch zu überwachen und zu managen.
Zu fortgeschrittenen Technologien gehören auch „Smart Meters“ bzw. Energiezähler, die eine detailliertere Echtzeitüberwachung sowie intelligente Energienetze (Smart Grids) ermöglichen.
Energiemesstechnik umfasst außerdem Verfahren und Instrumente zur Bewertung der Energieeffizienz von Gebäuden und Anlagen, Energieaudits und Einhaltung von Energierichtlinien.
Die Rolle von Energiemesstechnik bei der Energiewende und dem Klimaschutz
Aus mehreren Grünen spielt die Messtechnik eine entscheidende Rolle bei der Energiewende und dem Klimaschutz:
- Transparenz des Energieverbrauchs: Durch genaue Messungen können sowohl Verbraucher als auch Unternehmen besser erkennen, wo und wie Energie verbraucht wird. Diese Information ist essenziell, um den Energieverbrauch effektiv zu managen und zu reduzieren.
- Energieeffizienz: Energiemesstechnik hilft dabei, Bereiche zu identifizieren, in denen die Energieeffizienz verbessert werden kann. Durch die Überwachung des Energieverbrauchs lassen sich Potenziale zur Einsparung aufdecken, was wiederum zu geringeren CO₂-Emissionen führt.
- Netzmanagement: Im Zuge der Energiewende wird die Integration erneuerbarer Energien immer wichtiger. Energiemesstechnik ermöglicht es, die schwankenden Energieströme aus erneuerbaren Quellen wie Solar- und Windkraft besser ins Stromnetz zu integrieren und den Energiefluss zu optimieren.
- Abrechnung und Tarifgestaltung: Genauere Messmethoden können dabei helfen, gerechtere Tarife zu etablieren, die den tatsächlichen Verbrauch und die Verbrauchsmuster der Kunden widerspiegeln. Tarife, die zum Energiesparen anregen (z.B. zeitvariable Tarife), sind möglich.
- Smart Grids und Demand Response: Moderne Energiemesstechnik ist ein zentraler Bestandteil intelligenter Stromnetze (Smart Grids). Sie ermöglicht „Demand Response“ Maßnahmen, bei denen der Energieverbrauch in Zeiten hoher Energieverfügbarkeit gefördert und in Zeiten knapper Ressourcen gedrosselt wird.
- Energieaudits und regulatorische Compliance: Für Unternehmen und Organisationen sind präzise Energiemessungen wichtig, um Energieaudits durchzuführen und gesetzlichen Anforderungen nachzukommen.
- Dekarbonisierung: Energiemesstechnik ist hilfreich, um den Erfolg von Maßnahmen zur Dekarbonisierung zu messen, wie z.B. die Umstellung auf weniger kohlenstoffintensive Energiequellen oder die Verbesserung von Gebäudeisolierungen.
Zusammenfassend ermöglicht Energiemesstechnik ein datengestütztes Management von Energieressourcen, was für das Erreichen von Klimazielen, die Senkung der Treibhausgasemissionen und die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende unerlässlich ist.
MID-Richtlinie: Was schreibt die Measuring Instruments Directive vor?
Die MID-Richtlinie 2014/32/EU , kurz für „Messgeräterichtlinie“ (Measuring Instruments Directive), ist eine europäische Richtlinie, die einheitliche Anforderungen an viele Messgeräte stellt. Ziel der Richtlinie ist die Regelung der Verwendung von Messgeräten und Messtechnik im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR).
Die wichtigsten Punkte der MID-Richtlinie für Energiezähler:
- Die MID-Richtlinie gilt für verschiedene Arten von Energiezählern, einschließlich elektrischer Energiezähler, Gas-, Wasser- und Wärmemengenzähler.
- Hersteller müssen nachweisen, dass ihre Messgeräte den Anforderungen der Richtlinie entsprechen. Dies erfolgt durch ein Bewertungsverfahren, das u.a. die Prüfung der Bauart und die Überprüfung der Qualitätssicherung umfasst.
- Geräte, die den Anforderungen der MID entsprechen, erhalten die „CE“-Kennzeichnung und die spezifische „M“-Kennzeichnung für Messinstrumente. So wissen Verbraucher, dass das Produkt den europäischen Normen entspricht.
- Hersteller müssen technische Unterlagen bereithalten, die belegen, dass das Produkt konform ist. Außerdem müssen sie sicherstellen, dass die Produktion konsistent ist und dass die Geräte bei Auslieferung den Anforderungen entsprechen.
- Messgeräte, die den MID-Vorschriften entsprechen, können ohne Anpassung oder Prüfung in jedem EWR-Mitgliedsstaat verkauft werden.
- Sicherheitsmerkmale müssen angebracht werden, um Manipulationen zu erschweren. Komponenten müssen gekennzeichnet und geschützt sein, um Öffnungen oder Manipulationen erkennbar zu machen.
- Die Richtlinie verbessert den Schutz der Verbraucher, indem sie einheitliche Messstandards einführt.
- Überprüfungsintervalle: Ein weiterer Bestandteil der MID ist die Festlegung von turnusmäßigen Überprüfungsintervallen nach der ersten Inbetriebnahme. Hiermit soll sichergestellt werden, dass die Geräte auch weiterhin exakt und zuverlässig messen.
Die MID-Richtlinie sorgt für hohe Qualitätsstandards bei Messgeräten in Europa und stärkt das Vertrauen in Verbrauchsdaten. Die Richtlinie erleichtert dadurch den Handel und die Zusammenarbeit in Europa und stellt sicher, dass Geräte sicher, genau und zuverlässig sind.
Smarte Zähler für einfaches Energiemanagement: MID-Energiezähler von WAGO
Ohne eine umfassende Energiemessung ist eine Optimierung des Energieverbrauchs nicht möglich. Mit MID-zertifizierten Energiezählern von WAGO sind hierfür die Weichen gelegt. Die Energiezähler bieten zahlreiche Vorteile:
- Mit der Push-in CAGE CLAMP®-Technik lassen sich die Energiezähler einfach und zeitsparend anschließen.
- Mit einer Breite von 72 mm bei Direktmessung und 35 mm in der Version für Stromwandler spart der Anwender jede Menge Platz im Schaltschrank.
- Sie erfassen neben Werten für Wirk- und Blindenergie auch die Netzfrequenz, Strom, Spannung und Leistung für alle Phasen.
- Das große beleuchtete Display zeigt alle wichtige Messdaten auf einen Blick an.
- Die Energiezähler verfügen über diverse Schnittstellen: RS-485-Schnittstelle (Modbus®-RTU-Protokoll), M-Bus, Impulsausgang, Bluetooth®.
- Durch die MID-Konformität sind auch Anwendungen mit Verbrauchsabrechnung möglich.
Mit Hilfe der 4-Quadrantenmessung erfassen die Energiezähler die Wirk- und Blindleistung. Dadurch kann zwischen Lieferung und Bezug differenziert werden. Mit nur einem Zähler kann die gelieferte und bezogene Strommenge exakt erfasst werden – ob bei Photovoltaik- und Windkraftanlagen oder bei konventionellem Strombezug.
Sie eignen sich auch ideal für eine Stromabrechnung, die den gesetzlichen Vorschriften entspricht, unterschiedliche Vergütungstarife berücksichtigt und sowohl Bezug als auch Lieferung abbildet.
Die smarten Energiezähler sind für vielfältige Anwendungsgebiete entwickelt– vom Einsatz in Ladesäulen und Wallboxen, in der Fertigungsindustrie oder im Einzelhandelsbereich für Shop-in-Shop-Applikationen.