
FI-Schutzschalter: Anwendung & Funktion
Zuverlässiger Schutz vor Leckstrom: Hochqualitative FI-Schutzschalter machen den Unterschied. Doch: Wie funktionieren die sicherheitsrelevanten Komponenten? Und: Was sollten Sie beim Kauf beachten? Wir haben die wichtigsten Infos für Sie zusammengefasst.
Was ist ein FI-Schutzschalter
Worum handelt es sich bei einem FI-Schutzschalter eigentlich? Nun: Das F im Namen steht für „Fehler“, das I für das Formelzeichen der Stromstärke. Umgangssprachlich hat sich auch die Bezeichnung Fehlerstromschutzschalter durchgesetzt. FI-Schalter sind die am häufigsten eingesetzten Bauteile im Bereich der Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen.
Bei dem Bauteil handelt es sich um eine zentrale Sicherheitskomponente in elektrischen Installationen. Denn: Der FI-Schalter erkennt sogenannten Fehlerstrom. Dabei handelt es sich um Strom, der auf einem nicht geplanten und nicht gewollten Weg abfließt. Das kann zum einen geschehen, wenn etwa eine Person versehentlich den Stromkreis berührt. Zum anderen können aber auch Beschädigungen am Kabel, Isolationsfehler, plötzlich auftretende Feuchtigkeit oder Blitzschlag für das Auslösen des Schalters verantwortlich sein.
Sobald ein ungewollter Stromfluss erkannt wird, unterbricht der FI-Schutzschalter innerhalb von Millisekunden die Stromzufuhr und minimiert so das Gefahrenpotenzial für Personen erheblich.
FI-Schutzschalter: Funktionsweise
Wie aber funktioniert ein FI-Schutzschalter konkret? Kurz zusammengefasst: Der Schutzmechanismus eines FI-Schutzschalters basiert auf der Messung des Differenzstroms zwischen Außenleiter und Neutralleiter. Unter normalen Bedingungen ist dieser Stromfluss ausgeglichen, d. h. es fließt genau so viel Strom ab wie zufließt. Entsteht jedoch ein Fehlerstrom und ist der abfließende Strom damit kleiner als der zufließende, erkennt der FI-Schutzschalter die Abweichung und schaltet den Stromkreis sofort ab.
Ermöglicht wird dies durch die Messung der durch den Stromfluss entstehenden Magnetfelder. Eine intelligente Spulenkonstruktion unterbricht über ein Schaltschloss den Strom, wenn Fehler registriert werden. Grundsätzlich löst ein Fehlerstromschutzschalter bei einem Bemessungsfehlerstrom von etwa 30 mA allpolig aus.
FI-Schutzschalter: Schutz für Personen und Geräte
Der wichtigste Grund für den Einsatz von FI-Schutzschaltern ist der Schutz von Menschenleben. Ein Stromschlag kann bereits bei geringen Fehlerströmen lebensgefährlich sein – ein FI-Schutzschalter unterbricht die Stromzufuhr, bevor es zu schweren Verletzungen kommt.
Zusätzlich reduziert der Schutzschalter das Brandrisiko erheblich. Fehlerströme, die durch beschädigte Leitungen oder defekte Geräte entstehen, können Schwelbrände auslösen. Durch das frühzeitige Abschalten des Stromkreises wird diese Gefahr minimiert. Gemeinsam mit Brandmeldeanlagen sind FI-Schalter damit auch für den Brandschutz relevant.
Unterschiede zwischen FI-Schutzschalter und Leitungsschutzschalter
Ein häufiger Irrtum ist die Gleichsetzung von FI-Schutzschaltern mit Leitungsschutzschaltern. Während ein Leitungsschutzschalter vor Überlast und Kurzschluss schützt und damit magneto-thermischen Schutz für Geräte bietet, verhindert ein FI-Schutzschalter speziell gefährliche Fehlerströme, die durch beschädigte Kabel oder durch das Eingreifen von Personen entstehen können. Deshalb sind beide Schalterformen essenzielle Bestandteile einer sicheren Elektroinstallation.
Besonders praktisch: FI/LS-Schalter sind eine Kombination aus Fehlerstromschutzschalter und Leitungsschutzschalter. Bei Bürklin Elektronik finden Sie im Onlineshop hochwertige Produkte in diesem Segment – selbstverständlich ausnahmslos von namhaften Top-Herstellern.
Wo kommen FI-Schutzschalter zum Einsatz?
FI-Schutzschalter sind in privaten Haushalten ebenso vorgeschrieben wie in gewerblichen und industriellen Anlagen. Besonders in Feuchträumen, wie Bädern oder Küchen, ist ihr Einsatz unerlässlich – der Einbau ist deshalb in Badezimmern, Feucht- und Außenräumen seit 1984 gemäß der DIN VDE 0100-701 normativ vorgeschrieben. Bei einer Neuinstallation oder der Verlegung einer Steckdose (Installation eines neuen Stromkreises für Steckdosen), ist der FI-Schalter ebenfalls Pflicht.
In modernen Installationen sollte zudem die Zuordnung von Fehlerstrom-Schutzschaltern zu den Stromkreisen so vorgenommen werden, dass das Abschalten eines Schalters nicht zum Ausfall aller Stromkreise führt. Der Grund: Im Fehlerfall sollten nicht das gesamte Gebäude bzw. nicht gleich mehrere Anlagen gleichzeitig vom Netz getrennt werden. Auch das ist in Deutschland normativ festgeschrieben – unter anderem in der DIN 18015-1 „Planung elektrischer Anlagen in Wohngebäuden“, der DIN 18015-2 „Mindestausstattung in Wohngebäuden“ sowie der TAB 2007 „Technische Anschlussbedingungen für den Anschluss an das Niederspannungsnetz“.
Regelmäßige Prüfungen im Rahmen der üblichen Instandhaltungsmaßnahmen und eine fachgerechte Installation stellen sicher, dass der Schutzmechanismus jederzeit zuverlässig funktioniert.
FI-Schutzschalter – für maximale Sicherheit
FI-Schutzschalter sind ein unverzichtbarer Bestandteil jeder sicheren Elektroinstallation. Sie erkennen Fehlerströme innerhalb von Millisekunden und unterbrechen die Stromzufuhr, bevor es zu gefährlichen Stromschlägen oder Bränden kommt. Im Zusammenspiel mit Leitungsschutzschaltern sorgen sie für umfassenden Schutz von Personen und Anlagen.
Besonders in Feuchträumen oder bei Neubauten ist der Einbau von FI-Schutzschaltern gesetzlich vorgeschrieben. Doch auch in bestehenden Installationen lohnt sich eine Nachrüstung, um das Sicherheitsniveau zu erhöhen. Moderne Elektroinstallationen setzen zudem auf eine gezielte Aufteilung der Stromkreise, um Ausfälle nicht betroffener Bereiche zu vermeiden.
Ob für den privaten Haushalt oder den gewerblichen Einsatz – wer auf hochwertige FI-Schutzschalter setzt, investiert in zuverlässigen Schutz und erfüllt gleichzeitig die geltenden Normen.